Humboldt-Rezeption

Alexander von Humboldt in der Literatur und in der Kulturkritik

Transatlantic Echoes. Alexander von Humboldt in World Literature (vol. 1)

Cosmos and Colonialism. Alexander von Humboldt in Cultural Criticism (vol. 2)

Herausgegeben von Rex Clark und Oliver Lubrich
Oxford/New York: Berghahn Books 2012


Bevor Alexander von Humboldt (1769–1859) seit einigen Jahren in Deutschland wieder zunehmend gelesen und auch als Literat geschätzt zu werden begann, übte der Reisende und Naturwissenschaftler auf Schriftsteller in aller Welt eine starke Faszination aus.
Eine literarische Anthologie dokumentiert diese internationale Resonanz in 2 Bänden:
Transatlantic Echoes. Alexander von Humboldt in World Literature:100 literarische Texte.
Cosmos and Colonialism. Alexander von Humboldt in Cultural Criticism: 50 essayistische Texte.

Bei Byron, Edgar Allan Poe, Walt Whitman und Ezra Pound taucht Alexander von Humboldt in der Dichtung auf. Volker Braun und Hans Magnus Enzensberger brachten ihn auf die Bühne, Rainer Simon und Luis Armando Roche auf die Leinwand. Adelbert von Chamisso und Mário de Andrade variierten Schlüsselpassagen aus Humboldts Reisebeschreibungen in ihren eigenen Werken. Charles Darwin schrieb den Bericht seiner Fahrt auf der „Beagle“ im Dialog mit dem Vorgänger, der ihn inspiriert hatte. An entscheidenden Punkten seiner fiktiven Reiseerzählungen bezieht sich Jules Verne auf das berühmte Vorbild. Simón Bolívar entwarf seine poetische Vision eines befreiten Lateinamerika „in den Fußspuren“ des Chimborazo-Besteigers und „zweiten Entdeckers“ von Amerika. José Martí, Theodor Fontane, Theodore Roosevelt, Ernst Jünger, Peter Schneider und Günter Herburger reisten auf Humboldts Fährten. Gottfried Benn, Robert Musil, Domingo Faustino Sarmiento, José Lezama Lima, Ernst Bloch und Hans Blumenberg machten ihn zum Gegenstand essayistischer Arbeiten. Kurt Tucholsky und Egon Erwin Kisch beziehen ihn ein in politische Polemiken. Bei Karl Rosenkranz, Jacob Burckhardt, Friedrich Theodor Vischer und Friedrich Nietzsche wird Humboldt zur Quelle ästhetischer Theorie. Hans Christian Andersen und Ralph Waldo Emerson erzählen von ihm in ihren Tagebüchern; Schiller, Fürst Pückler und Ludwig Börne in Briefen. Balzac, Julius Stinde, Ibsen Martínez und Daniel Kehlmann verfassten populäre Gelehrtensatiren. Goethe und García Márquez haben ihm großartige Szenen gewidmet. Und bei Alejo Carpentier wurde Alexander von Humboldt zu einer Inspiration für den ‚Magischen Realismus‘.

©Credits photo, 1865 Alexander von Humboldt. From botanik expedition


Inhalt

Die Sammlung umfasst 150 Beiträge. Vertreten sind u.a. folgende Autoren:

Friedrich Schiller
Johann Wolfgang von Goethe
Germaine de Staël
François-René Chateaubriand
Adelbert von Chamisso
José Servando Teresa de Mier
José María Heredia
George Gordon Byron
William Herbert
Simón Bolívar
Andrés Bello
Ludwig Börne
Charles Darwin
Hermann Ludwig von Pückler-Muskau
Honoré de Balzac
Hans Christian Andersen
Frances Calderón de la Barca
Heinrich Heine
Henry David Thoreau
Bettine von Arnim
Ralph Waldo Emerson
Franz Grillparzer
Edgar Allen Poe
Adalbert Stifter
Gottfried Keller
Walt Whitman
Theodor Fontane
Jules Verne
Wilhelm Raabe
José Martí
Joaquim de Sousândrade
Julius Stinde
August Strindberg
Domingo Faustino Sarmiento


Karl Rosenkranz
Jacob Burckhardt
Henry James
Friedrich Nietzsche
Friedrich Theodor Vischer
Euclides da Cunha
Theodore Roosevelt
Alfonso Reyes
Robert Musil
Mário de Andrade
Kurt Tucholsky
José Antonio Ramos Sucre
Gottfried Benn
Fernando Ortiz
Ernst Bloch
Egon Erwin Kisch
Alejo Carpentier
Ezra Pound
Reinaldo Arenas
Ernst Jünger
Erich Fried
Tankred Dorst
Hans Magnus Enzensberger
Peter Hacks
Volker Braun
Ibsen Martínez
Hans Blumenberg
Peter Schneider
Hans Christoph Buch
José Lezama Lima
Hugo Loetscher
Peter Hacks
Eduardo Galeano
Gabriel García Márquez
César Aira
Günter Herburger
Daniel Kehlmann